Besuch! Meine kleine ‚Schwester auf Zeit‘ hatte sich spontan nach ihrem Geburtstagsausflug an die See auf eine Stippvisite überreden lassen. Ihre werte Frau Mama (in friedlicher Koexistenz mit ihrer Eigenschaft als meine Vermieterin), die mir damals gern Bananen auf die Treppe legen wollte (was man so halt fürsorglich mit Ossis macht), hat da ein vegetarisches Exemplar großgezogen, weswegen sich das Fleischbärchen in ungewohnt solidarischer Art mit mir zum Einkaufen aufschwang, um Käse, Gemüse, frisches Obst und Brot für Liiisaaaa zu besorgen. Hier bei einem Zwischenstopp, der den soeben landenden Wildgänsen geschuldet war. (Großes Kino.)
Für das Brunch bauten Anne und ich die Devotionalien auf große Teller. Ihr dürft raten, an welchem Kunstwerk ich mich vergangen hab… (bitte beachten: die an Liebreiz nicht zu überbietende Kaffeekanne aus Studizeiten, deren Hersteller seinerzeit vergessen hatte, die Obsoleszenz einzubauen.)
Nach dem opulenten Brunch mit glücklich gestorbenem Brot (beste Demeterkrams von Welt) verabschiedeten sich der begnadete Luftballontherapeut und die ebenfalls prompt in die Kinderherzen aufgenommene Liiisaaa mit Verweis auf ein paar Hundert Kilometer Heimweg.
Wir heddelten derweil erst zum Eismann, danach auf den Spielplatz. Das am entspanntesten spielende Kind war mit seinem Opa da; ein kurzer Blick erklärte dann auch alles…
Dass Mama und Fleischbärchen sichtlich Spaß hatten, entging auch dem jüngsten der Familienindianer nicht:
Deswegen: Einmal gratis grüne Knie, ab durch die Walachei und lautstarkes Einfordern „Ich auch!“ in geeigneter Tonalität eines 10 Monate alten Knirpses. Klappte. Und die große Schwester nahm sogar bereitwillig auf dem Sozius des erwählten Bauchkribbelversorgungsgeräts platz.
Auf dem Rückweg vom Spielplatz schließlich zahlten wir einen verhängnisvollen Tribut: K2 gab der an seinen Lidern zerrenden Gravitation nach und entfernte sich Richtung Traumreich, während Anne und K1 die Aussicht auf einem der Ergebnisse der nächtlichen Lärmfreudenspender genossen.
Zurück zuhause: Erst Abendbrei kochen, dann Vorfreude auf Apfelschnaps (naja, wahrscheinlich verlier ich und es wird doch wieder Apfel-Aronia-Marmelade). Dafür, dass ich das lütte Dings erst Ende 2012 in den Boden rammte, macht der sich inzwischen ganz gut.
Derweil durfte K1 sich unter reger Mithilfe von Nachbars Tochter und deren Trampolin die letzten Reste an Energie aus dem kleinen Körper hoppsen.
Junior kehrte derweil in die Welt der Lebenden zurück und angelte minutenlang seelenruhig nach ein paar Guerilla-Veilchen, die sich so langsam unsere versickerungsfähigen Wege erobern.
Ein bis hierhin so schöner Tag wollte begangen werden: Die Westseite des Grundstückes nutzend flankierten wir uns auf unsere Bank, mit Getränken angereichert:
Die Asi-Eltern sitzen vorm Haus und trinken Bier aus Flaschen, während K1 Nachbars Aufbauten bespielt.
— Steffen (@papapelz) August 8, 2015
Nicht im Bild: Anne genoss den echten Stoff. Aber sowas dokumentiert man ja nicht. ^^
Am Abend kassierten wir dann die Quittung für das Wegnicken des Juniors: Spaß bis halb elf.
21:45 Amplitudenmaximum erreicht. #k2schaukelt pic.twitter.com/72mvJon2Rb
— Steffen (@papapelz) August 8, 2015
Wer lang feiert, kann früh aufstehen, so einer der bescheidensten Motivationssprüche meiner Jugend, den ich von den Altvorderen gern mal fing. Bis knapp gegen Mittag hielt K2 seinen normalen Tagesrhythmus auch noch durch, bevor die Party des Vorabends ihren Tribut einforderte: drei Stunden Schlaf draußen unter den Bäumen – vorm Mittagessen.
Nachdem mehr als ein halbes Pfund Essen in K2 verschwand, durfte auch ich mir etwas genehmigen. Reste. Was man eben sonntags so isst.
Und danach genossen wir doch noch etwas das ziemlich traumhafte Wetter und radelten eben fix zur neuen Wohnstatt meiner Altvorderen, in die sie nächste Woche einziehen. Unterwegs ein kurzer Notstopp: Fleischbärchen hörte erst auf zu singen und fing sogleich an zu schnarchen. Erstmal Pferde kucken!
Im neuen Domizil von Oma und Opa testet K2 erst mal die Robustheit der Türen, während die Mädels draußen die Terasse herausputzen. (Geht das als Selfie durch? Und ja, ich sitze auf der Heizung. Erzähl das bloß keiner der Oma.)
Der Weg zwischen Omas Garten und unserem enthält nicht einen Meter öffentliche Straße, was ziemlich geil ist. Noch geiler ist aber, dass neben den Unmengen von Apfelbäumen, die die Strecke so säumen (Altes Land halt) auch irgendwas mirabelliges da rumrankt. Das Zeugs schmeckt ziemlich gut.
Vermutlich wird die Pracht noch im grad parallel in Erstellung befindlichen #WiB drüben bei Anne präsentiert, hier ein Metabild (wie immer: ich Knipse, Madame die Profibüchse):
Um nach der obligatorisch versenkten Abendeinheit Brei (heute das volle Drittelkilo) die Brut final zu erledigen, geht es traditionsgemäß Sonntags in die Wanne. Dass K2 gern mal rabiat unterwegs ist, ohne darüber ein Wort/Ton zu verlieren, beweisen die sich im Bad spontan verteilenden Blut-Speichel-Gemisch-Spuren…
Und damit der Abend wie üblich nicht zu einer 5-Uhr-Aufstehzeit passt, gibt’s noch ein wenig Nachschlag in elterlicher Demut gratis:
Sonntagabend schreibt man #wib*. *Badet Kind, nimmt Wäsche ab, hängt nächste auf, geht zur 40min-später-Unruhe, trägt's noch ne Stunde rum
— Steffen (@papapelz) August 9, 2015
Mehr Bilder von bestimmt ähnlich freudig-entspannten Wochenenden gibt es wie üblich bei den Mieraus. (Mal kucken, wer diese Woche den ‚Obstteller of the week‘-Award abräumt.)
10/08/2015 @ 9:09
:*
13/08/2015 @ 20:31
Ich mußte gerade beim Lesen mehrfach schmunzeln:
Die Vermieter-mama, die Bananen hinlegt, das Obstmandala (Du legtest sicher den Käse bereit? *undwegduck), das „MistdasKindistkurzvorschlafenszeiteingeschlafenderabendistgelaufen“-Bild (ich habe das noch seehr gut in Erinnerung: 10 Minuten Powernapp gibt Energie für 4h), der kurze Weg zu den Großeltern (ein wenig Neid und ein „Ich wünsche, daß sie mental Abstand behalten können“-Wunschgedanke).
Naja und das „Wäh! Immer hat sie die tolle Kamera und ich muß mit der Funzel…!“ zum Abschluß.
Hach, ich mag das. Im Leben der Anderen rumzustöbern, mitzufiebern, mitzuleiden und ab und zu zu denken: Joa, kenne ich. Geht vorbei 🙂
Liebste Grüße aus dem heißen Süden!
Suse